Compliance und Prüfungen im internationalen Handel

Auf unserer allgemeinen Seite zum Thema Compliance und Prüfungen haben wir bereits ausführlich dargelegt, dass Unternehmen unbedingt wissen sollten, welche Gesetze und Vorschriften für sie gelten. In bestimmten Branchen ist eine gute Compliance-Politik besonders wichtig. Grund dafür sind die Risiken, die Unternehmen eingehen, wenn sie gegen Recht und Gesetz verstoßen. Nachstehend erfahren Sie, welche Risiken es gibt und was eine gute Compliance-Politik bringen kann.

Die Bedeutung von Compliance in bestimmten Sektoren

Je nach Branche und Art des Dienstleistungs-, Produktions- oder Lieferbetriebs kann das Risiko bei Verstößen gegen anwendbare Gesetze und Vorschriften unterschiedlich hoch ausfallen. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die international Waren und Dienstleistungen ein- und ausführen. Wenn Ihr Unternehmen international tätig ist, müssen Sie sowohl internationale als auch lokale Gesetze und Vorschriften für die Ein- und Ausfuhr von Gütern über die verschiedenen Landesgrenzen hinweg beachten. Dass Sie immer im Einklang mit diesen anwendbaren Gesetzen und Vorschriften handeln, ist dann besonders wichtig.

Was ist Ausfuhr-Compliance?

Für die Ausfuhr von Gütern aus den Niederlanden in Länder innerhalb und außerhalb der Europäischen Union (EU) gelten die nationalen und internationalen Vorschriften, Gesetze, Ausfuhrkontrollen und Zollformalitäten. Ausfuhr-Compliance bezeichnet die aktive Durchsetzung und Einhaltung nationaler und internationaler Ausfuhrgesetze und -vorschriften, u. a. im Bereich der Sanktionen. Mit diesen nationalen und internationalen Vorschriften der Ausfuhrkontrolle soll die Verbreitung sensibler Güter auf internationaler Ebene begrenzt werden. Beispiele hierfür sind die sogenannten Güter mit doppeltem Verwendungszweck oder Militärgüter. So soll verhindert werden, dass Waren oder Dienstleistungen in die falschen Hände geraten.

Die Bedeutung einer Ausfuhr-Compliance-Politik

Manchmal wird der Verstoß gegen Gesetzen oder Vorschriften als strafbares (Wirtschafts-)Delikt behandelt. Dies ist zum Beispiel bei der Ein- und Ausfuhr von Gütern der Fall. Verstöße gegen Gesetze und Vorschriften sollten Unternehmen daher grundsätzlich vermeiden. Grund dafür sind nicht nur die strafrechtlichen Folgen, sondern auch mögliche Rufschädigungen und finanzielle Nachteile. Zudem verlangen Behörden und Finanzdienstleister immer öfter einen Compliance-Nachweis von Unternehmen. Daher sollten Sie jederzeit wissen, mit wem Sie Geschäfte machen und wie die Güter am Ende verwendet werden. Mit einer guten Compliance-Politik behalten Sie Ihre Abnehmer im Auge und wissen, wohin Ihre Güter geliefert werden und welche Anforderungen am Bestimmungsort gelten.

Die oben genannten Risiken betreffen insbesondere Dienstleistungen oder Waren, die nicht rechtswidrig sind und normalerweise zu zivilen Zwecke genutzt werden, die aber auch zu militärischen Zwecken einsetzbar sind. Solche Waren und Dienstleistungen bezeichnet man als Güter mit doppeltem Verwendungszweck oder Englisch „Dual-use Items“. Beispiele für Kategorien solcher Güter sind Software, Technologie, Computer, Elektronik, Werkstoffbearbeitung, Navigation und Luftfahrtelektronik, Telekommunikation, Informationssicherheit, Meeres- und Schiffstechnik.

Die Ausfuhr von Gütern, die auf der Liste der Güter mit doppeltem Verwendungszweck geführt werden, ist genehmigungspflichtig. Ohne Genehmigung darf keine Lieferung erfolgen und riskieren Sie als Unternehmer Bußgelder und sogar strafrechtliche Konsequenzen.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass rechtmäßige Güter an Personen oder Länder geliefert werden, die mit politischen Sanktionen belegt sind. Mithilfe solcher Sanktionen soll verhindert werden, dass Waren oder Dienstleistungen zu terroristischen Zwecken oder anderweitig zur Verletzung der Menschenrechte genutzt werden. Wenn Sie diese Güter bewusst oder unbewusst an ein sanktioniertes Unternehmen oder Land liefern oder Güter vom Endbenutzer zur Herstellung von Nuklearwaffen oder zu militärischen Zwecken verwendet werden, gehen Sie ein (finanzielles) Risiko ein.

Unternehmen sind zudem verpflichtet, ihre Waren oder Dienstleistungen bei der Ein- bzw. Ausfuhr beim Zoll richtig zu deklarieren. Zwecks Weiterberechnung von Abgaben und Zöllen ist bei der Verzollung unbedingt der richtige Gütercode anzugeben. Stimmt dieser Code nicht, kann der Zoll einen Nachforderungsbescheid erlassen. Dadurch entstehen Ihrem Unternehmen möglicherweise höhere finanzielle Belastungen.

Ausfuhr-Compliance-Politik

Mit einer Compliance-Politik sorgen Sie dafür, dass Sie die oben genannten Risiken beschränken und rechtzeitig über etwaige zusätzliche Compliance-Anforderungen Bescheid wissen.

Boels Zanders verfügt über umfassende Erfahrungen mit internationalen Geschäften und insbesondere mit der Entwicklung von Compliance-Politiken. Mit einer guten Compliance-Politik sorgen Sie dafür, dass Sie immer wissen, welche Ausfuhrvorschriften für Ihr Unternehmen anwendbar sind, und können Sie nachweisen, dass Ihr Unternehmen die geltenden Gesetze und Vorschriften einhält.

Waren und Dienstleistungen

Konkret können wir Ihnen in Bezug auf eine Compliance-Politik für Ihr Unternehmen die folgenden Produkte und Dienstleistungen anbieten. Gemeinsam entscheiden wir, welche Produkte und Dienstleistungen Ihr Unternehmen benötigt.

1. Compliance-Prüfung und Risikoanalyse

Wer Gesetze und Vorschriften einhalten möchte, muss diese Gesetze und Vorschriften kennen. Wir haben den Überblick über alle nationalen und internationalen Rechtsvorschriften im Bereich der internationalen Geschäftstätigkeit sowie der Ein- und Ausfuhr. Welche Gesetze und Vorschriften für Ihr Unternehmen gelten, zeigen wir Ihnen anhand eines übersichtlichen Schaubilds. Mit diesem Schaubild stellen wir die Risiken für Ihr Unternehmen dar und unterstützen Sie bei der Ausarbeitung und Umsetzung einer Compliance-Politik.

Gemeinsam prüfen wir, wie es um die Compliance Ihres Unternehmens steht, und erarbeiten bei Bedarf zusammen ein Handlungskonzept, um dafür zu sorgen, dass Ihr Unternehmen alle anwendbaren Gesetze und Vorschriften einhält.

Dienstleistungen

  • Übersicht der anwendbaren Gesetze und Vorschriften
  • Beratung zur Bedeutung eines Compliance-Protokolls

2. Erstellung eines Compliance-Protokolls

Wir erstellen ein Compliance-Protokoll für Sie, in dem niedergelegt ist, wie Ihr Unternehmen bei der Prüfung der Endbenutzer und des Bestimmungszwecks Ihrer Güter vorgehen kann. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie nur mit Parteien Geschäfte machen, die nicht mit Sanktionen belegt sind, und dass Ihre Güter nicht rechtswidrig verwendet werden. Wir können für Sie auch eine Endbenutzererklärung aufsetzen. Zudem gewährleisten Sie mit einem Compliance-Protokoll, dass Ihr Unternehmen immer über die notwendigen Ausfuhrgenehmigungen und sonstige erforderliche Ausfuhrdokumente verfügt.

Dienstleistungen

  • Protokoll
  • Verhaltenskodex
  • Endbenutzererklärung
  • Vertriebsvertrag

3. Implementierung des Compliance-Protokolls und Sensibilisierung

Das wichtigste an einem guten Compliance-Protokoll ist, dass es im gesamten Unternehmen beachtet wird. Daher kommt der Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter ein hoher Stellenwert zu. Aufgrund der Komplexität des besonderen Rechtsrahmens, in dem Ihr Unternehmen geschäftstätig ist, ist es wichtig – und wird es immer wichtiger –, dass Ihr Unternehmen jederzeit alle anwendbaren Gesetze und Vorschriften einhält. Auch Ihre Mitarbeiter müssen diese Gesetze und Vorschriften kennen. Daher trägt ein Programm zur Sensibilisierung der Mitarbeiter zur Compliance Ihres Unternehmens bei.

Dienstleistungen

  • Prüfung
  • Schulung und Sensibilisierung
  • Begleitung der Implementierung
  • Dokumentmanagementsystem

Weitere Informationen

Sie möchten mehr über das Thema Compliance und Prüfungen, Compliance im Bereich des internationalen Handels und die Dienstleistungen von Boels Zanders erfahren? Dann wenden Sie sich an Monique Schreurs oder Merel Lentjes.

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